Technik #59

Positives Framing

Lehrkräfte müssen in ihrem Unterricht immer wieder Schüler ermahnen, deren Verhalten nicht kooperativ ist. Das nicht zu tun und eine „Laissez-faire“-Haltung einzunehmen, führt häufig zu Problemen. Doch auch das ständige Schimpfen mit den Schülern ist wenig wirksam, demotiviert sie, lässt ihr Selbstvertrauen und ihr Vertrauen in die Lehrkraft schrumpfen und ist auch für uns Pädagogen meist anstrengend und Stress verursachend.

„Positives Framing“ bedeutet, Verhalten auf eine Weise zu korrigieren, in der das Fehlverhalten zwar klar adressiert wird, gleichzeitig jedoch positiv umrahmt wird.

Ein Beispiel: Einige Schüler in der Klasse stellen am Ende des Unterrichts ihre Sessel nicht auf den Tisch, wie in den Klassenregeln vereinbart. Die Lehrkraft ärgert sich und sagt: „Einige von euch sehen es offensichtlich nicht als notwendig an, die Sessel auf den Tisch zu stellen.“ Eine solche Aussage impliziert, dass sich manche Schüler mit Absicht fehlverhalten. Der negative Unterton, der aus dieser Aussage deutlich heraus zu hören ist, schafft langfristig eine Kultur des Misstrauens, des Gegeneinanders und kann die Beziehung zwischen Schülern und Lehrern negativ beeinflussen.

Mit einer etwas anderen Formulierung und einem einfachen positiven Framing könnten diese negativen Effekte vermieden werden: „Es scheint, als hätten ein paar vergessen, die Sessel auf den Tisch zu stellen!“. Diese Aussage beschuldigt niemanden, mit Vorsatz gehandelt zu haben, und vermittelt ein grundsätzliches Vertrauen der Lehrkraft in die Klasse. Damit wird eine gute Beziehung gefördert.
Die Lehrkraft könnte die Situation mit einem Schuss Humor auch positiv rahmen, indem sie sagt: „Ich finde es großartig, dass ihr euch so auf den Sportunterricht freut, aber zuerst müssen wir die Sessel im Klassenzimmer auf den Tisch stellen“.

Dieser kleine Unterschied mag auf dem ersten Blick als wenig bedeutsam erscheinen. Er ist es aber zentral. Wir reden ja ständig mit unseren Schülern und daher sind solche kleinen Nuancen in der Kommunikation entscheidend für eine gute Beziehung. Wir wissen aus zahlreichen wissenschaftlichen Studien, dass die Beziehungsebene für das Lernen zentral ist.

Der Effekt bei beiden Ermahnungen ist der gleiche – die Schüler stellen ihre Sessel hoch – der langfristige Effekt auf die Klassenkultur und auf die Motivation der Schüler ist aber ein ganz anderer mit der Technik des positiven Framings.

Durch die Technik des Positiven Framings können wir alle Arten von Feedback geben, wie es die Situation verlangt, und dennoch eine positive Klassenkultur fördern und die Motivation der Schüler nicht negativ beeinflussen. Auch in Momenten, in denen wir sagen müssen: “Mach das anders!” ist Positives Framing hilfreich. Mit Positivem Framing erinnern diese Momente die Person, mit der du sprichst, dass es dir um ihren Erfolg geht und dass du an sie glaubst und ihren Absichten vertraust. Auf diese Weise werden auch die Schüler dir mehr vertrauen und motivierter das tun, was du von ihnen verlangst.

– Doug Lemov

Positives Framing bei Ermahnungen kann auch anonym erfolgen. Anstatt unaufmerksame Kinder direkt anzusprechen, könnte die Lehrkraft zur Klasse sagen: „Bitte, prüft euch selbst, ob ihr gerade richtig gut aufpasst. Ich brauche hier ruhige und konzentrierte Schüler!“ Oder sie könnte sagen, wenn sie noch nicht die ganze Aufmerksamkeit der Klasse hat: „Ich warte noch auf drei Schüler. Danke David. Super! Jetzt sind wir bereit.“ Langfristig ist positives Framing im Rahmen des Classroom Managements auch viel wirkungsvoller als andere Zugänge und trägt zu nachhaltigem kooperativem Verhalten der Schüler bei.
Für Kinder aus benachteiligten Familien ist positives Framing ganz besonders wichtig. Oft tragen solche Kinder einen Rucksack mit vielen negativen Erfahrungen mit sich herum, die ihr Selbstbewusstsein negativ beeinträchtigen. Lehrpersonen, die mit positivem Framing arbeiten, tragen zum Aufbau des Selbstwertgefühls dieser Kinder bei.

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